Der Tempel in der Johannisloge ist weit mehr als nur ein physischer Ort. Vielmehr kann er als ein Symbol für die Reise des Einzelnen zur eigenen spirituellen Erkenntnis verstanden werden. Wenn in größeren Maßstab drauf geschaut wird, dann st es am ehesten der Raum, der für das kollektive Streben der Freimaurer nach einer friedlichen Welt mit ausgleichender Gerechtigkeit steht. Schnelllebigkeit und Oberflächlichkeit mögen die Welt beeinflussen und verändern. Der Tempel steht dagegen für einen beständigen Ruhepol in dem das persönliche Streben nach Licht und Wahrheit die Zeit erfüllt. Er bietet dem Freimaurer eine tiefere Ebene für menschliche Erfahrungen an. Für die Freimaurer bleibt er somit auch heute ein unverzichtbarer Bestandteil der freimaurerischen Traditionen. Der Tempel in der Johannisloge ist der Ort, in dem die Rituale der Aufnahmen aufgeführt werden.
Der Tempel in der Johannisloge: Symbolik und Bedeutung in der Freimaurerei
Johannislogen gibt es weltweit. Die Arbeit und ihre Rituale vereinen die Brüder Freimaurer. Gerne spricht man hier auch von der ‚blauen Maurerei‘ oder den blauen Logen. Die Grundfarbe sind ein helles Blau (wie der Himmel), Gold (wie die Sonne) und Weiß (das die Unschuld bedeuten kann). Brüder werden hier aufgenommen und bleiben ihr Leben lang Mitglied. Auch werden hier die ersten drei Grade der freimaurerischen Arbeit abgehalten, wie man sie überall auf der Welt antreffen kann. In diesem Kontext erhält der Begriff ‚Tempel‘ eine besondere Bedeutung. In diesem Artikel gehe ich darauf ein, wie der Tempel in der Tradition der Johannisloge interpretiert wird und welche symbolischen und praktischen Rollen er spielt.
Tempel als Symbol
In der Johannisloge ist der Tempel nicht nur ein physischer Raum, sondern ein Symbol für die spirituelle Entwicklung und das Streben nach Wissen und Weisheit. Der Raum ist so gestaltet, dass er die Ideale der Freimaurerei, wie Brüderlichkeit, Gleichheit und Freiheit, widerspiegelt. Oftmals wird der Tempel als eine Darstellung des ‚universellen Tempels‘ gesehen, der für die innere Reise eines jeden Menschen steht.
Die Säulen im Tempel
Eine der auffälligsten Eigenschaften eines freimaurerischen Tempels sind die beiden Säulen Jachin und Boas, die den Eingang markieren. In der Tradition der Johannisloge repräsentieren diese Säulen die duale Natur der menschlichen Erfahrung. Sie berichten über die Herkunft und Abstammung sowie dem Bewusstsein für die Kraft eines liebenden Gott.
Die Bedeutung der Ritualarbeit
Die Rituale, die in der Johannisloge abgehalten werden, sind eng mit der Symbolik des Tempels verknüpft. Sie folgen einem festen Ablauf, der die Mitglieder auf eine mentale ja sogar spirituelle Reise mitnimmt. Diese Reise ist sicherlich Teil eines Prozesses des „Bauens“ des eigenen inneren Tempels. Das ist vielleicht das Grundsätzlichste, wonach die Freimaurer streben. Auf dem Weg dahin arbeiten sie an ihrem rauen Stein – was nicht mehr bedeutet, als sich selbst bewusst werden, seine Eigenschaften zu Gunsten der Gesellschaft zu verbessern und dabei positiv in die Welt zu wirken.
Freimaurerei in der modernen Welt
In einer zunehmend säkularisierten Gesellschaft sollte man meinen, dass der Tempel an Bedeutung verloren hat? Nicht unbedingt. Gerade in der heutigen Zeit bietet der Tempel der Johannisloge einen ‚sicheren Raum‘ für die spirituelle und moralische Entwicklung. Er dient als Ort der Reflexion und des Austauschs und bleibt daher auch freimaurerisch im modernen Kontext hochrelevant.
Den Tempel betritt der Freimaurer zum ersten Mal zu seiner Aufnahme. Allerdings wird er im Rahmen des Tag des offenen Denkmals für Besichtigungen geöffnet. Auch werden hier Zeremonien die an die Tempalarbeit der Freimaurer erinnern, mit den Angehörigen und ausgewählte Gäste aufgeführt. So z.B. zum Rosenfest sowie zu einer vorweihnachtlichen Feier.