Es ist das 252. Jubiläum unserer Loge und der 300. Geburtstag von Immanuel Kant. Beide stammen aus Königsberg und haben nebeneinander aktiv in Ostpreußen gewirkt. Während Kant ein umfassenden Beitrag zur Philosophie beitrug, durchlebte die Johannisloge sehr dynamische Zeiten. Einen kurzen Überblick habe ich hier zusammengetragen. Doch zunächst geht es um Immanuel Kant. Auch wenn er kein Freimaurer war, so liegt es an uns, ihn dieses Jahr besonders zu ehren. Immanuel Kant war ein deutscher Philosoph der Aufklärung – einer der bedeutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie. Gleichzeitig war er Professor der Logik und Metaphysik in Königsbergs Universität.

300. Immanuel Kant / 252. Logen-Jubiläum

Immanuel Kant: 300. Geburtstag // Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phoenix“: 252. Jubiläum

2024 – ein Jahr zum Feiern.

252. Jubiläum

Es ist das 252. Jubiläum unserer Loge und der 300. Geburtstag von Immanuel Kant. Beide stammen aus Königsberg und haben nebeneinander aktiv in Ostpreußen gewirkt. Während Kant einen umfassenden Beitrag zur Philosophie schuf, durchlebte die Johannisloge sehr dynamische Zeiten. Einen kurzen Überblick habe ich hier zusammengetragen. Doch zunächst geht es um Immanuel Kant. Auch wenn er kein Freimaurer war, so liegt es an uns, ihn dieses Jahr besonders zu ehren. Immanuel Kant war ein deutscher Philosoph der Aufklärung – einer der bedeutendsten Vertreter der abendländischen Philosophie. Gleichzeitig war er Professor der Logik und Metaphysik in Königsbergs Universität.

Zum 300. Geburtstag Immanuel Kant

Immanuel Kant, geboren am 22. April 1724 in Königsberg, Preußen (heute Kaliningrad, Russland), war einer der einflussreichsten Philosophen in der Geschichte der westlichen Philosophie. Sein Vater war ein Sattler, und seine Familie war fromm pietistisch, was einen tiefen Einfluss auf Kants Entwicklung hatte. Er besuchte die Friedrichs-Kollegium und studierte später an der Universität Königsberg, wo er sich auf die Fächer Theologie, Philosophie, Mathematik und Physik konzentrierte.

Kant verbrachte fast sein gesamtes Leben in seiner Geburtsstadt Königsberg. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Privatlehrer, bevor er 1755 als Dozent an die Universität Königsberg zurückkehrte. Er blieb dort bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1797. Während dieser Zeit verfasste er seine bedeutendsten Werke.

Wider der selbstverschuldete Unmündigkeit!

Immanuel Kant Werk „Kritik der reinen Vernunft“ (1781) revolutionierte die Philosophie. Kant entwickelte darin seine Theorie des Transzendentalen Idealismus, die besagt, dass unsere Erkenntnis nicht die Dinge an sich, sondern nur unsere Vorstellungen und Erfahrungen dieser Dinge erfassen kann. Diese Arbeit legte den Grundstein für die moderne Philosophie und beeinflusste viele nachfolgende Denker.

Weitere bedeutende Werke Immanuel Kant sind „Kritik der praktischen Vernunft“ (1788) und „Kritik der Urteilskraft“ (1790), in denen er sich mit Ethik und Ästhetik befasst. Sein ethisches Hauptprinzip, der „kategorische Imperativ“, fordert, dass Handlungen so gewählt werden sollen, dass die Maxime der Handlung als universelles Gesetz gelten könnte.

Kant war auch ein Pionier in der Anthropologie und setzte sich mit Themen der Aufklärung, wie Freiheit, Selbstbestimmung und die Bedeutung der Vernunft auseinander. Er starb am 12. Februar 1804 in Königsberg. Seine Arbeiten haben einen bleibenden Einfluss auf die Philosophie, Ethik, Politik, Recht, Religion und andere Disziplinen ausgeübt.

Kurzer Überblick von der Gründung bis heute

1772 – 2024 Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phoenix“

Die Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phoenix“ wurde am 21. März 1772 in Königsberg unter dem Namen „Zum Todtenkopfe“ gegründet​​. Wir sprechen dabei von der Stiftung der Loge. Ihre Gründungsmitglieder, darunter Friedrich Ernst Jester, Christian Jacob Hewelke, Jacob Friedrich Grimm, Nathanael Holst und Johann Ignaz Wierzbicki, führten am Gründungstag eine erste improvisierte Tempelarbeit durch​​. Die Loge wurde bald als Tochterloge der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland anerkannt und bezog im April 1772 ein eigenes Haus in Königsberg​​.

Bereits im ersten Jahr stieg die Mitgliederzahl auf 34 an​​. Die Loge vertrat das Schwedische Lehrsystem, ein Gegengewicht zur damals vorherrschenden Strikten Observanz, und zog liberale und aufklärerisch eingestellte Freimaurer an​​. Im Jahr 1775 wurde eine Schwesterloge, „Zum Phoenix“, gegründet​​. Bedeutende Mitglieder im 18. und frühen 19. Jahrhundert waren unter anderem der preußische Generalleutnant Heinrich Christoph Karl Hermann von Wylich und Lottum und der Staatskanzler Carl von Wegnern​​.

Die Napoleonischen Kriege brachten große Veränderungen, und am 10. September 1832 vereinigten sich die Logen „Zum Todtenkopfe“ und „Zum Phoenix“ zur Vereinigten Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phoenix“​​. Im frühen 20. Jahrhundert zählten Persönlichkeiten wie der Musikwissenschaftler Łucjan Kamieński zu ihren Mitgliedern​​. Eine herausragende Rolle spielte Otto Hieber, der von 1885 bis 1922 als Vorsitzender Logenmeister diente und die Loge und ihre Lehren wesentlich prägte​​.

Während der NS-Diktatur ab 1933 wurde die Freimaurerei in Deutschland verboten und die Loge offiziell aufgelöst​​. Nach dem Zweiten Weltkrieg, ab 1947, wurde die Loge wiederbelebt und ist seit 1965 in Berlin-Dahlem ansässig​​. Heute zählt sie zu einer der bekanntesten Logen in Deutschland, die nach dem Zinnendorfschen Lehrsystem arbeite​​t. Mehr erfahren …

Selbstverschuldete Unmündigkeit: Ein Aufsatz über Autonomie und Verantwortung

Der Begriff der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ ist eng mit Immanuel Kant und seiner Aufklärungsphilosophie verbunden. In seinem berühmten Aufsatz „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ definiert Kant Aufklärung als den Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit bezeichnet dabei die Unfähigkeit, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Diese Unmündigkeit wird als selbstverschuldet angesehen, wenn sie nicht durch Mangel an Verstand, sondern durch Mangel an Mut und Entschlossenheit entsteht, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen. Dieser Aufsatz zielt darauf ab, das Konzept der selbstverschuldeten Unmündigkeit zu erörtern und seine Relevanz in der heutigen Gesellschaft zu untersuchen.

Betrachtung menschlicher Autonomie und gesellschaftlicher Entwicklung

  1. Historischer Kontext und Kants Philosophie:
    Immanuel Kant sah in der Aufklärung eine wesentliche Bewegung, die den Menschen ermutigt, sich seiner eigenen Vernunft zu bedienen. Die selbstverschuldete Unmündigkeit ist demnach ein Zustand, in dem Individuen aus Bequemlichkeit, Faulheit oder Feigheit darauf verzichten, selbst zu denken und zu handeln. Dies führt zu einer Abhängigkeit von Autoritäten und traditionellen Dogmen, welche die freie Entfaltung des Individuums hemmen.
  2. Selbstverschuldete Unmündigkeit in der modernen Gesellschaft:
    In der heutigen Zeit finden wir selbstverschuldete Unmündigkeit in verschiedenen Formen. Sie manifestiert sich in der blinden Akzeptanz von Informationen, die durch Medien, politische Führer oder soziale Autoritäten vermittelt werden. Die Weigerung, Informationen kritisch zu hinterfragen oder sich mit unterschiedlichen Perspektiven auseinanderzusetzen, stellt eine moderne Form der Unmündigkeit dar.
  3. Die Rolle von Bildung und kritischem Denken:
    Bildung spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwindung der selbstverschuldeten Unmündigkeit. Ein Bildungssystem, das kritisches Denken, Selbstreflexion und das Hinterfragen von Autoritäten fördert, ist wesentlich für die Entwicklung mündiger Bürger. Kant betont die Notwendigkeit, den Mut zu haben, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen – ein Aufruf, der auch heute noch Gültigkeit besitzt.
  4. Verantwortung und Autonomie:
    Die Überwindung der selbstverschuldeten Unmündigkeit ist nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Unterfangen. Jedes Individuum hat die Verantwortung, zur Aufklärung und Mündigkeit beizutragen. Dies beinhaltet die Entwicklung von Autonomie, also der Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen und für diese Verantwortung zu übernehmen.

Mut, Anstrengung und sich seines eigenen Verstandes bedienen

Die selbstverschuldete Unmündigkeit, wie sie von Kant beschrieben wird, bleibt ein zentrales Thema in der Betrachtung menschlicher Autonomie und gesellschaftlicher Entwicklung. In einer Welt, die zunehmend von Informationen und verschiedenartigen Meinungen durchdrungen ist, wird die Fähigkeit, unabhängig zu denken und zu handeln, immer wichtiger.

Die Überwindung dieser Form der Unmündigkeit erfordert Mut, Anstrengung und die ständige Bereitschaft, sich selbst und die umgebende Welt kritisch zu hinterfragen. Kants Aufruf zur Aufklärung ist somit nicht nur ein historisches Relikt, sondern ein lebenswichtiger Imperativ für die persönliche und kollektive Entwicklung in der modernen Gesellschaft.

Nach oben scrollen