Lehrarten und Großlogen der Freimaurer in Deutschland

Freimaurerische Lehrarten (Ritualsysteme)

Unter einer Lehrart (auch Lehrsystem genannt) versteht man die SymboleRituale und sonstige schriftliche Anweisungen und Erklärungen, die in einer Loge verwendet werden, um den Lehrinhalt den Brüdern zu vermitteln. Im Laufe der Zeit und insbesondere im 18. Jahrhundert entwickelten sich in den Logen zahlreiche unterschiedliche Lehrarten. Die einzelnen Lehrarten unterscheiden sich dabei in Details der Ritualistik und Symbolik, insbesondere aber auch dadurch, ob sie rein humanitär oder christlich ausgerichtet sind.

Eine Loge stellt die kleinste Organisationseinheit der Freimaurerei dar. Nach mehreren Vereinheitlichungen und Bereinigungen schlossen sich die Logen in Deutschland, die ein und derselben Lehrart folgten, zu nationalen Großlogen zusammen.

Freies Denken und Reden in den Logen

Schwerter der Freimaurer
Die Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phönix“ arbeitet im Berliner Freimaurertempel.

In den Jahren 1933 bis 1945, gleich zu Beginn des Dritten Reiches, wurden alle Großlogen und Logen in Deutschland gezwungen, sich aufzulösen. (Siehe Dunkle Zeit) Erst ab 1946, und nur in von den westlichen Alliierten besetzten Gebieten, wurde die Freimaurerei erneut zugelassen. Nach und nach reaktivierten Brüder, die den Krieg überlebt und in der Nachkriegszeit ihre Lebensgrundlage gesichert hatten, ihre alten Logen. Es entwickelte sich eine im Vergleich zur Vorkriegszeit erheblich reduzierte, aber immer noch recht vielfältige Logenlandschaft. Allerdings nur in den drei westlichen Besatzungsgebieten – dem späteren gebiet der Bundesrepublik Deutschland. In der russischen Besatzungszone und der späteren DDR blieb auch weiterhin die Freimaurerei verboten.

Neubeginn nur in Westdeutschland

Der Neubeginn bot unter anderem die Gelegenheit, die Freimaurerei in Deutschland neu zu ordnen. Theodor Vogel, ein Unternehmer und charismatischer Freimaurer aus der Johannisloge „Brudertreue am Main“, warb mit großem persönlichen Einsatz dafür, eine einzige „Vereinigte Großloge von Deutschland“ zu gründen, der alle deutschen Logen beitreten und nach einer einzigen Lehrart arbeiten sollten. Der Vorteil dieses Zusammenschlusses wäre eine einfache Anerkennung der Regularität dieser Großloge durch die Vereinigte Großloge von England, wodurch alle Mitgliedslogen ebenfalls als regulär anerkannt worden wären.

Während bei einem Konvent in der Frankfurter Paulskirche fast alle vertretenen Logen und Großlogen der „Vereinigten Loge“ beitraten, weigerten sich die „Große National Mutterloge zu den drei Weltkugeln“ und die „Große Landesloge der Freimaurer von Deutschland“ mit ihren Mitgliedslogen, ihre Lehrarten aufzugeben.
In einem langwierigen Verfahren entstand schließlich ein in der Welt einmaliges Organisationsmodell:

Die fünf deutschen Großlogen

Die Großlogen schlossen sich zu den „Vereinigten Großlogen von Deutschland“ zusammen (VGLvD). Dieser Dachverband – die VGLvD sind selbst keine Großloge – übernimmt / vertritt jedoch im Wesentlichen die einzelnen deutschen Großlogen gegenüber internationalen Kontakten. Sie achtet auf den Austausch und Frieden zwischen den Großlogen und bewahrt deren Traditionen.

Die Grosse Landesloge der Freimaurer von Deutschland (Freimaurerorden)

Das Siegel der Großen Landesloge
Das Siegel der Großen Landesloge

Unsere Loge „Zum Todtenkopf und Phönix“ untersteht als Tochterloge der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland (Freimaurerorden) (GLLFvD), welche im Jahr 1770 in Berlin gestiftet wurde. Wie alle Tochterlogen der GLLFvD arbeiten wir nach dem „Zinnendorf System“, einer christlich orientierten Lehrart, die Mitte des 18. Jahrhunderts in Schweden entstand und 1770 von der Großen Landesloge übernommen wurde. Als Vorbild dienten der außergewöhnlichen Gemeinschaft seinerzeit Ritterorden, die wie die legendären „Templer“ des Mittelalters, weltliche Bodenständigkeit und geistliche Disziplin miteinander verbinden. 
Weiterlesen -> Das Zinnendorf System

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