Siegel unserer Freimaurerloge

Siegel der Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phönix“

Symbolik der Freimaurer

Das Siegel der Johannisloge
„Zum Todtenkopf und Phönix“

Todtenkopf und Phönix dominieren das Siegel neben weiteren freimaurerischen Symbolen

Reichhaltige freimaurerische Symbolik in den Siegeln der Freimaurerloge

Siegel der Johannisloge Zum Todtenkopf und Phoenix
Aktuelles Logensiegel der Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phönix“ zu Berlin
Johannisloge „Zum Todtenkopf“
Das alte Siegel der Johannisloge „Zum Todtenkopf“, 18. Jahrhundert
Johannisloge „Zum Phönix“
Das alte Siegel der Johannisloge „Zum Phönix“, 18. Jahrhundert

Das Siegel der Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phönix“ entstand im Jahr 1832. Dem ging die Vereinigung der beiden Königsberger Johannislogen „Zum Todtenkopf“ und „Zum Phönix“ voraus. Dem heutigen Siegel fehlt eine Jahresangabe der Stiftung

Geschichte und Beschreibung des Siegels

Das Siegel ist im frühen 19. Jahrhundert entstanden. Es bedient sich weitgehend der Symbolsprache der beiden Siegel aus den Vorgängerorganisationen. daher ist die Symbolsprache eher auf das frühe 18. Jahrhundert zurückzuführen als auf die heutige Zeit. Das heutige Siegel ist weitestgehend wieder auf das ursprüngliche zurückgeführt. Zwischenzeitliche Veränderungen wurden weitestgehend bereinigt. So auch die historisierende Schreibweise „Todtenkopfe“. Diese stammt aus der Zeit um 1990.

Der äußere Rahmen wird aus einer Doppellinie gebildet, die einen runden Rahmen aus jeweils 47 schwarzen und weißen Dreiecken einschließt. Innerhalb des Rahmens ist ein gemauertes Podest zu erkennen, auf und über dem Gegenstände mit Symbolcharakter angeordnet sind. Insgesamt sind es mehr als zehn unterschiedliche Symbole, die sich hier vereinigen. In der Freimaurerei haben sie zum Teil andere Bedeutungen, als wir sie heute deuten würden.

Im Vordergrund fallen der Totenkopf auf zwei gekreuzten Knochen und der Vogel Phönix auf, um die herum eine Schnur mit Quasten gelegt und lose verknotet ist. Damit wird auf die Vereinigung der beiden oben genannten Logen hingewiesen, die jeweils mit ihren Namen gebenden Symbolen dargestellt sind. Der Totenkopf wird in unserer heutigen Kultur allgemein als Sinnbild von Tod und Vergänglichkeit angesehen und als solches auch auf Gräbern dargestellt. In der Freimaurerei hat er eine darüber hinaus gehende Bedeutung: So wie nach dem Tod das weiche Gewebe zerfällt, das Skelett aber über Jahrhunderte seine Form behält, gilt der Schädel als Symbol für das Fortbestehende, mithin für die Verwandlung zu einer höheren Existenz des Menschen.

Viele Kulturen kennen den Vogel Phönix

Phönix verbrennt in seinem Nest

Der Phönix ist ein Vogel, der sich nach einem hellenistischen Mythos alle 500 Jahre selbst in seinem Nest verbrennt, um danach verjüngt wieder aus seiner Asche zu steigen. Auch hier erkennen wir die symbolische Verwandlung. Im Christentum ist der Phönix ein Sinnbild für die Wiederauferstehung.

Auf dem Podest liegen außerdem in einer Reihe Werk- und Messzeuge, die beim Bau eingesetzt werden: Hammer, Kelle, Senkblei und Wasserwaage. In der Freimaurerei, die in den mittelalterlichen Dombauhütten entstanden ist, werden sie seit dieser Zeit mit bestimmten Sinninhalten hinterlegt. Hinter der Wasserwaage ist ein quaderförmiger Stein zu sehen. Er ist an zwei Seiten glatt bearbeitet, die dritte Seite ist noch rau. Damit hat er noch nicht die Idealform eines an allen Seiten geglätteten Kubus und stellt nach freimaurerischer Symbolik den noch nicht vollkommen entwickelten Menschen an.

Am oberen Rand des Siegels befindet sich ein Dreieck vor einem Strahlenkranz. Es symbolisiert Gott, den dreifach großen Baumeister der ganzen Welt. Im Dreieck steht sein Name auf Hebräisch. Er besteht aus den vier Konsonanten Jod He Waw He, auch als Tetragrammaton bekannt.

In Japan ist der Phönix ebenfalls bekannt. Dort weilt er nur in Friedenszeiten. In Kriegszeiten ist er nicht zu auffindbar.

Bibel und Schmetterling in der Freimaurerei

Schmetterling
Schmetterlingssymbol auf einem Grabkreuz

Darunter ist eine aufgeschlagene Bibel dargestellt. Man erkennt darauf das Bild eines Schmetterlings. Die symbolische Aussage erschließt sich aus dem Werdegang der Schmetterlinge. Sie schlüpfen zunächst als Raupen und permanente Fresser aus dem Ei. Nach einiger Zeit puppen sie sich in einem Kokon ein, in dessen Innern sich die Raupe auflöst, und ein neuer Organismus, der Schmetterling entsteht. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, sprengt der Schmetterling seine Hülle und kommt ans Tageslicht. Aus der plumpen kriechenden Raupe ist ein schönes fliegendes Wesen entstanden. Hier sehen wir also ein weiteres, nach Totenkopf und Phönix ein drittes Symbol für Verwandlung, für „Stirb und werde“! Auch auf alten Grabmälern findet man gelegentlich das Bild eines Schmetterlings. Übrigens hat das griechische Wort „Psyche“ sowohl die Bedeutung von Seele, als auch von Schmetterling.

Vom Totenkopf, Globus, Winkelmaß und Zirkel

Schmetterling und Todtenkopf
Totenkopf und Schmetterling | Mosaik aus Pompeji, 79 n.Chr.

Ein in diesem Zusammenhang interessantes Mosaik wurde bei den Ausgrabungen von Pompeji gefunden. Es zeigt unten das Rad der Fortuna, das aus Reichen Arme und aus Armen Reiche macht. Darüber erkennen wir den Totenkopf und den Schmetterling: Wenn der Tod kommt, fliegt die Seele davon, und alle werden gleich. Es wird auch deutlich, wie alt die Symbole sind, die uns heute noch zum Nachdenken anregen! Am linken Rand des Siegels befindet sich eine Gruppe aus drei Symbolen: einem Globus, einem Winkelmaß und einem Zirkel. Der Globus steht für die Welt, im weiteren Sinn für die Schöpfung. Winkelmaß und Zirkel sind Messzeuge, mit denen man im Bauwesen die Form eines Objekts prüfen kann. Auffällig ist hier die instabile Lage des Zirkels. So kann er nur stehen, wenn er in dieser Lage gehalten wird (das gilt auch für die Lage des Winkelmaßes). Wer aber legt ihn an und hält ihn fest? Dazu gibt es in unseren Akten keine Erklärung.

Gott vermißt die Welt
„Der Alte der Tage“ von William Blake (1794)

In der Kunst finden wir allerdings Darstellungen, die den Schöpfer zeigen, wie er einen Zirkel an seine Schöpfung anlegt. Ob das eine passende Antwort ist, mag jeder für sich entscheiden.


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