08.05.2024 Vortrags- und Diskussionsabend mit Gästen „Dualität und Gegensatz“

Dualität und Gegensatz: Das Leben in Balance halten

Vom Wesen der Dualität

Während des Vortrags im April die Kommunikation mit versteckten Zeichen, wie Hieroglyphen oder Bildinhalten, im Mittelpunkt stand, kommt im Mai die Frage nach den Gegensätzen auf. Doch die Welt ist weder Schwarz noch Weiß und erst recht nicht nur Süß oder salzig. Warum also müssen wir Menschen uns so häufig mit den krassen Gegensätzen auseinandersetzen? Diesen Monat gibt es keinen anderen Redner, sondern ich werde ihn selbst halten.

Was geschah in unserer Loge seit dem letzten Vortragsabend mit Gästen? Vor einigen Tagen feierten unsere Loge das 252. Stiftungsfest und startete damit in das 253. Logenjahr. Dem ging, wie in jedem Verein, sechs Wochen zuvor, eine Mitgliederversammlung voraus. Dabei wurden über die wirtschaftlichen Verhältnisse und die Arbeit des Vorstandes berichtet sowie die Planung des nächsten Jahres vorgelegt und diskutiert. Während die Mitgliederversammlung die logeninterne Arbeit ist, wird das Stiftungsfest mit vielen besuchenden Brüder anderer Logen gefeiert. Das alte Logenjahr wird dabei geschlossen, der Wechsel in den Beamtenstellen vollzogen und das neue Logenjahr eröffnet. Es war ein großartiges Ritual – für alle, die es erleben durften! Doch nun weiter mit unserem Vortragsabend mit Gästen, denn es geht über die Dualität und die Frage, ob wir Gegensätze benötigen oder auch überwinden können?

Ich lade Sie herzlich ein: Seien Sie gespannt und diskutieren Sie mit!

Zum Vortrag: Dualität und Gegensatz

Vom Wesen der Dualität

Wir begegnen häufig dem Konzept der Dualität. Ob in der Natur, in der Wissenschaft oder im alltäglichen Leben – überall stoßen wir auf Gegensätze. Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht, Gut und Böse: Diese Gegensätze scheinen nicht nur unvermeidlich, sondern auch essenziell für das Gleichgewicht und das Verständnis unserer Existenz. Sind es nur Stereotypen oder benötigen wir diese Form sogar? Wenn Ja, warum?

Die Dualität durchzieht unser Verstehen der Welt und prägt unsere Wahrnehmungen. Sie eröffnet uns das schnelle Sprechen über eine reichhaltige Palette an Erfahrungen und lässt uns die Tiefe des Lebens erkunden. Doch was genau bedeutet es, in „einer Welt voller Gegensätze“ zu leben? Und wie können wir lernen, diese Gegensätze nicht als unüberbrückbare Kluft, sondern als harmonisches Zusammenspiel zu begreifen?

Überwindung von Gegensätzen durch Teilhabe

Gegensätze spalten und die vielen Nuancen dazwischen werden schnell übersehen. Für die Redeweisen des Populismus ist das eine Grundzutat, der gegen den Erhalt einer pluralistischen Gesellschaft gerichtet ist. Denn es gibt viel mehr als Gegensatzpaare. Ein Schlüssel zum Verständnis und zum Umgang mit Gegensätzen liegt in der aktiven Teilhabe.

Durch das Engagement eines jeden in der Gesellschaft und sei es mit der Beteiligung an Diskursen, können wir aufzeigen, Gegensätze nicht als Barrieren, sondern als Brücken zu sehen. Das aktive Beteiligen verbindet und überwindet die Ausgrenzung. Diese Form der Teilhabe eröffnet Möglichkeiten, durch das Zusammenführen unterschiedlicher Perspektiven zu ganzheitlicheren und nachhaltigeren Lösungen zu gelangen.

So auch in der Johannisloge. Die Überwindung von Gegensätzen durch Teilhabe ermöglicht es uns, die vielfältigen Facetten des Lebens zu erfahren, zu integrieren und ein tieferes Verständnis füreinander zu entwickeln. Indem wir uns aktiv einbringen und unterschiedliche Ansichten wertschätzen, können wir die Grundlage für eine inklusive und gerechte Gesellschaft schaffen. Diese Art der Teilhabe fördert nicht nur den sozialen Frieden, sondern auch das persönliche Wachstum, indem sie uns herausfordert, über den eigenen Tellerrand zu blicken und neue, bereichernde Perspektiven zu entdecken.

Philosophische Betrachtung zum gesellschaftlichen Wirken der Freimaurer

Das Motto der Freimaurer, „make a good man better“, bringt das Kernanliegen des Freimaurerordens auf den Punkt. Es geht darum, das eigene Selbst zu verbessern und gleichzeitig positiv auf ein gesellschaftliches Miteinander einzuwirken. Die Freimaurer sehen sich selbst nicht nur in der Rolle des individuellen Selbstverbesserers, sondern auch als aktive Gestalter einer besseren Welt. Allerdings wird über das persönliche Engagement immer nur jeder selbst entscheiden. Ein unumstößlicher Fakt, den Verschwörungstheoretiker gerne übersehen.

Diskutieren mit Gästen

Eine tiefer gehende philosophische Betrachtung wird durch die vermeintliche Geheimhaltung und die nicht öffentlich diskutierte Symbolik, nach außen zunächst nicht sichtbar. Daher werden wir an unserem nächsten Vortragsabend mit Gästen uns in eine tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Thema der Dualität begeben. Werden wir dabei erkennen, dass Gegensätze sprichwörtlich sowohl trennen als auch verbinden können? In der Abhängigkeit, wie wir diese interpretieren und in unser Leben integrieren, liegt der Schlüssel dazu.

Gut oder Böse

Die Auseinandersetzung mit Dualität und Gegensatz öffnet uns die Augen für die Komplexität unserer Welt. Räumen wir mit Plattitüden auf, bei der in jedem Ende ein Anfang liegt und in jeder Herausforderung eine Chance? Können wir aufzeigen, dass durch persönliches Wachstum und gesellschaftliches Engagement tatsächliche Veränderung möglich sind? Reicht das aus, um das Gute im Leben zu suchen, und dabei das Bessere zu gestalten?

Wer kennt nicht den Spruch: Teile und Herrsche? Entscheiden Sie selbst, ob das bedeutet, dass Teilhabe und Engagement ein Weg zur Überwindung von Gegensätzen ist. Lassen Sie uns gemeinsam über Dualität und Gegensätze diskutieren. Ob wir dann jeden Tag die Welt ein wenig besser machen können, wird ein jeder selbst herausfinden können. 

Ich freue mich Sie bei uns zu begrüßen und bin gespannt, wohin uns der Abend bringt.

Ralf Hasford, Vorsitzender Meister der Johnannisloge Zum Todtenkopf und Phönix
Berlin, 29. April 2024