Gästeabend im Februar: Einladung der Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phönix“ zu Berlin
Termin: Mittwoch, 12. Februar 2025, 20:00–21:30 Uhr
Ort: Ordenshaus der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland
Peter-Lenné-Straße 1–3 · 14195 Berlin
An der Freimaurerei interessierte Männer,
die Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phönix“ lädt Sie herzlich zu unserem Gästeabend im Februar ein. Freuen Sie sich auf einen anregenden und informativen Abend, an dem Sie die Gelegenheit haben, uns und unsere Loge näher kennenzulernen sowie in den Austausch über ein gesellschaftlich relevantes Thema zu treten.
Unser Thema: „Freiheit und Selbst-bewusst-Sein“
Was bedeutet „Freiheit“ in der heutigen Zeit, und wie trägt ein starkes Selbstbewusstsein zum eigenverantwortlichen, sinnstiftenden Leben bei? An diesem Abend nähern wir uns dem Begriff „Freiheit“ aus freimaurerischer, philosophischer und kultureller Perspektive. Gemeinsam erörtern wir, wie innere und äußere Freiheit zusammenspielen und wie eine bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbst dazu beitragen kann, ein erfülltes Leben zu führen.
Ablauf des Gästeabends
- Begrüßung und Vorstellung der Loge
Zum Auftakt begrüßt Sie der Vorsitzende Meister unserer Loge. Er wird Ihnen einen kurzen Einblick in die Geschichte der Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phönix“ geben, unseren heutigen Sinn und Zweck erläutern und die zentralen Prinzipien vorstellen, die uns leiten. - Thematischer Vortrag und Diskussion
Im Anschluss folgt ein Vortrag zum Thema „Freiheit und Selbst-bewusst-Sein“. Gemeinsam betrachten wir, welche Rolle Freiheit in unserem Alltag spielt und wie wir durch wachsendes Selbstbewusstsein Verantwortung für uns selbst und unsere Mitmenschen übernehmen können. Gerne laden wir Sie danach zur offenen Diskussion ein – bringen Sie Ihre eigenen Fragen und Ansichten mit ein. - Private Gesprächsrunden
Zum Ausklang des Abends haben Sie die Möglichkeit zu persönlichen Gesprächen mit Brüdern unserer Loge. In kleineren Runden oder auch im Einzelgespräch können Sie gezielt Fragen zur Freimaurerei stellen und mehr über unsere Abläufe, Rituale und Werte erfahren.
Anmeldung
Bitte melden Sie sich per E-Mail an: gast@tophix.de.
Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, empfehlen wir eine frühzeitige Anmeldung.
Nutzen Sie die Gelegenheit, mehr über die Freimaurerei und über unsere Loge „Zum Todtenkopf und Phönix“ zu erfahren. Ob Sie bereits Vorkenntnisse haben oder einfach nur neugierig sind – wir freuen uns darauf, Sie am 12. Februar 2025 bei uns im Ordenshaus zu begrüßen!
Haltung bewahren!
Sind wir wirklich noch Herr unseres eigenen Verstandes? Oder tappen wir immer öfter in die Falle einer selbstverschuldeten Unmündigkeit, wie sie schon Immanuel Kant 1884 in seinem berühmten Essay „Was ist Aufklärung?“ für die „Berlinische Monatsschrift“ beschrieben hat? Der große Königsberger Philosoph forderte damals Mut: Mut, unseren eigenen Verstand zu gebrauchen und nicht in Bequemlichkeit zu verharren. „Sapere aude!“ – „Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ – Dieser Aufruf ist aktueller denn je.
Gibt es eine selbstverschuldeten Unmündigkeit?
Doch wie mutig sind wir heute wirklich, in einer Welt, in der Algorithmen unseren Blick lenken, Influencer unsere Ansichten formen und kommerzielle Plattformen – getarnt als objektive Ratgeber – im Hintergrund mit politischen oder wirtschaftlichen Interessen agieren? Lassen wir uns durch maßgeschneiderte Inhalte blenden, die unsere Erwartungen erfüllen sollen? Verfallen wir womöglich dem bequemen Glauben, dass es „die anderen“ schon richtig machen, ohne selbst gründlich zu hinterfragen?
Die sogenannten „sozialen“ Medien schaffen nicht nur Vernetzung, sondern befördern zugleich Filterblasen: digitale Rückzugsräume, in denen ich mich mit Menschen umgebe, die meine eigene Sichtweise spiegeln. Echokammern, die jede kritische Auseinandersetzung mit anderen Perspektiven erschweren. Anstatt Diskussion und Meinungsvielfalt zu fördern, vermitteln mir diese Plattformen oft nur das Gefühl, schon alles zu wissen. Der echte Dialog bleibt auf der Strecke. In dieser scheinbar endlosen Timeline, ob auf YouTube, X, TikTok oder Instagram, zählt vor allem unser Durchhaltevermögen beim Hinterfragen und Prüfen der Quellen.
Wurden Algorithmen zum Meinungsmacher?
Damit sind Algorithmen und Meinungsmacher alleine jedoch nicht das Problem. Die eigentliche Herausforderung liegt darin, wie wir mit ihnen umgehen. Geben wir vorschnell unsere Selbstständigkeit auf oder werden wir aktiv, wenn es um den Faktencheck geht? Vertrauen wir blind der „Weisheit der Crowd“ – die sich gern als Universalratgeber aufspielt – oder wagen wir es, selbst Quellen zu vergleichen, mit anderen zu diskutieren, Meinungen abzuwägen und uns unserer eigenen Überzeugungen bewusst zu werden?
Gerade hier setzt die Freimaurerei an. Sie steht für Werte wie das Streben nach Weisheit, Vernunft, Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Doch ist sie automatisch ein Gegenentwurf zu Beliebigkeit und Oberflächlichkeit in den sozialen Medien? Sicher nicht allein durch ihre bloße Existenz. Vielmehr lebt dieser Gegenentwurf durch jeden Einzelnen, der sich aktiv um echten Austausch, um Nachdenklichkeit und gegenseitigen Respekt bemüht. In unseren Logen pflegen wir den Dialog nicht als kurzen Schlagabtausch, sondern als intensiven Prozess des gemeinsamen Lernens. Wir begegnen uns dabei auf Augenhöhe, im Bemühen, den Verstand zu schärfen und so der Wahrheit ein Stück näher zu kommen.
Die Prinzipien der Vernunft und des Respekts
Die Aufklärung, die Kant anmahnte, ist weder abgeschlossen noch lediglich ein historisches Phänomen. Sie ist eine ständige Aufgabe, die jeden von uns immer wieder aufs Neue herausfordert. Gleichzeitig ist sie eine Chance: Nur wenn wir die Prinzipien der Vernunft und des Respekts hochhalten, kann eine Gesellschaft gedeihen, die Freiheit, Zusammenarbeit und gegenseitiges Verständnis wertschätzt.
Deshalb appelliere ich daran, gerade in unserer hochgradig vernetzten Welt, den Mut nicht zu verlieren, selbstständig zu denken. Hinterfrage kritisch, statt nachzuplappern. Trage Verantwortung für das, was du sagst und tust. Indem wir das tun, werden wir den Idealen der Aufklärung auch heute gerecht und öffnen uns den Weg zu einer helleren Zukunft – einer Zukunft, in der wir nicht willenlose Spielbälle manipulativer Kräfte sind, sondern selbstbewusst unser Leben gestalten.
Mit herzlichen Grüßen,
Ralf Hasford
Vorsitzender Meister der Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phönix“