Freimaurer Brüder kommen zu Wort.

Freimaurer Brüder kommen zu Wort: Andreasmeister

Andreasmeister · Aufnahme 2013

Was hat Dich bewegt, den Weg in die Freimaurerei zu suchen?

„Schon immer haben mich geistliche und philosophische Themen bewegt. Eine besondere Begebenheit erlebte ich schon in den Achtzigern, als ich als junger Anhalter auf einer längeren Strecke mit dem wesentlich älteren Fahrer ein ausführliches, tiefgründiges Gespräch führen konnte. Kurz bevor er mich absetzen sollte, lüftete er seine Deckung als Freimaurer und riet mir, später den Weg in eine Loge zu suchen. Zwischendurch hatte ich dann immer wieder persönliche Begegnungen mit Freimaurern, die sich mir öffneten, die jeweils einen nachhaltigeren Eindruck hinterlassen haben. Ich selbst musste erst 46 werden, bis ich Freimaurer wurde.“.

Warum ist die Johannisloge „Zum Todtenkopf und Phönix“ Deine Mutterloge?

„s war eine klare Entscheidung nach dem Besuch mehrere anderer Logen. Schon beim ersten Gästeabend war ich irgendwie hier »angekommen«. Nach einem vollen, stressigen Arbeitstag und der Fahrt raus nach Dahlem hörte ich einen inspirierenden Vortrag, der nichts mit meiner beruflichen Welt zu tun hatte. Mindestens so beeindruckend war die Diskussion unter den Brüdern und anderen Gästen – doch durchaus kontrovers, durchweg sehr wertschätzend untereinander über alle Generationen hinweg. Diese offene Atmosphäre fand ich dann jedes Mal mehr oder weniger so, sie konnte also auch nicht gestellt sein. Auch intern hat sich das weitergehend fortgesetzt, obwohl es da manchmal auch wie in einem ganz normalen Verein läuft.“

Was erwartest Du von Deinem Weg durch das Lehrgebäude des Ordens?

„Am Anfang hatte ich nur eine etwas abstrakte Vorstellung von diesem Weg, sah ihn sogar skeptisch als eine Art »Hochdienen« an. Inzwischen habe ich einen ganz anderen Blick darauf: In jedem Grad bearbeite ich meinen rauen Stein, der für meine Persönlichkeit steht, mit anderen symbolischen Werkzeugen und Fragestellungen, die jeweils passende Denkanstöße geben sollen. Unsere geheimen Rituale in den Tempelarbeiten sind letztlich als persönliche Initiationen und durch Wiederholungen geistige Übungen zur »Vertiefung« gedacht. Wem das nicht reicht, der kann dazu viel lesen und noch mehr selbst deuten. Ich rate jedem Bruder, diesen inspirierenden Weg zu gehen. Vor allem ganz gelassen, sich persönlich die Zeit nehmen und in jedem Grad »ankommen«, bevor sich die nächste Tür öffnen wird.

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