Freimaurer Johannisloge Zum Todtenkopf und Phönix Berlin im Freimaurerorden. Wir arebiten mit Vorsichtigkeit, Mäßigkeit, Verschwiegenheit und Barmherzigkeit am eigenen rauen Stein.

Symbolik der Freimaurer

Symbole

Zu einer Tempelarbeit versammeln sich die Brüder in einem dafür besonders eingerichteten Raum, dem Tempel. Dort wird ein Ritual aufgeführt, bei dem zwischen einigen wenigen Brüdern, rituelle Beamten genannt, ein Wechselgespräch mit einem seit Jahrhunderten fast gleichgebliebenen Wortlaut stattfindet. Die übrigen Brüder bleiben passiv. Im Mittelpunkt des Tempels wird ein Teppich oder eine Leinwand aufgedeckt, worauf eine Anzahl von Symbolen abgebildet ist. Die Tempelarbeit besteht somit im Wesentlichen aus der kontemplativen Betrachtung dieser Symbole, begleitet von den rituellen Dialogen.

Obwohl in der Umgangssprache nicht darauf geachtet wird, unterscheidet sich ein Symbol wesentlich von einem Zeichen oder einer Allegorie. Ein Zeichen hat eine feste Bedeutung. Zum Beispiel bedeutet das Zeichen „grünes Ampelmännchen“, dass Fußgänger gefahrlos eine Kreuzung überqueren können. Weitere Zeichen weisen auf giftige oder strahlende Substanzen hin oder bezeichnen Parkhäuser oder Spielplätze.

Auch eine Allegorie ist eindeutig. Zum Beispiel ist eine weibliche Gestalt mit verbundenen Augen, die in der einen Hand eine Waage und in der anderen ein Schwert hält, eine Allegorie für die Justiz. Weitere Allegorien sind der deutsche Michel, der britische Löwe oder die Marianne mit der Mütze der französischen Revolution.

Ein Symbol dagegen entzieht sich einer eindeutigen Interpretation. Es spricht in erster Linie nicht das Intellekt an, sondern tiefere Schichten des Bewusstseins. Carl Gustav Jung definiert das Symbol als die Darstellung eines noch unbewussten Inhalts. Durch die Betrachtung eines Symbols können Erkenntnisse gewonnen werden, die für jeden Betrachter unterschiedlich sein können, weil sie seiner eigenen Lebenssituation und seiner eigenen Bewusstseinslage entsprechen. Typische Symbole sind ein Ring, ein tiefes Gewässer, ein rauer Stein oder die Stiefmutter in einem Märchen.

Die Symbole, die in der Freimaurerei verwendet werden, entstammen einerseits dem Brauchtum der Dombauhütten aus der frühen Neuzeit, andererseits aber aus den Gebräuchen antiker Mysterienbünde, dem Neuplatonismus, der Alchemie, der Kabbalah und des Christentums.

Die Betrachtung der Symbole dient der geistigen Vertiefung. Im Schrifttum der einzelnen Lehrarten sind sie nur andeutungsweise erklärt. Die weitere Auslegung ist jedem Bruder selbst überlassen. So bietet die Loge einen Freiraum, in dem sich der einzelne Bruder ohne Beeinträchtigung durch Äußerlichkeiten und Umwelteinflüsse erkennen und weiterentwickeln kann.

Literaturverweise für den Artikel

Dosch Reinhold: Deutsches Freimaurer-Lexikon. Verlag Die Bauhütte. Bonn 1999
Höhmann H.-H.: Freimaurerei – Einübung in Lebenskultur. HUMANITÄT 29, Nr. 1 /2003. Selbstverlag der Großloge AFuAM von Deutschland. Berlin 2003
Höhmann H.-H.: Die Freimaurerei des „Drei-mal-drei“. TAU 38, Nr. I / 2012. Selbstverlag der Freimaurerischen Forschungsgesellschaft QUATUOR CORONATI. Bayreuth 2012
Holtorf J. und K.-H. Lock: Stichwort Freimaurer. Wilhelm Heyne Verlag. München 1993
Militz, Philip: Freimaurer in 60 Minuten. Thiele Verlag. München 2009

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